Hells Canyon ist eine 16 Kilometer breite Schlucht entlang der Grenze von Ost-Oregon, östlich von Washington und westlich von Idaho in den Vereinigten Staaten. Er ist Teil des Hells Canyon National Recreation Area und ist mit 2.436 Metern Nordamerikas tiefste Flussschlucht. Zum größten Teil liegt der Hells Canyon im US-Bundesstaat Oregon, unmittelbar an der Grenze zu Idaho. Viele Besucher kommen bei einer Rundreise durch die USA hierher, um dieses großflächige Erholungsgebiet zu erkunden und viele Outdooraktivitäten am Snake River durchzuführen. Hohe Gipfel mit atemberaubenden Ausblicken und einer vielfältigen Tierwelt, haben für jeden Besucher etwas zu bieten. In Millionen von Jahren hat der Snake River, diese atemberaubend schöne Schlucht in die Wallowa Mountains gegraben und einen wunderschönen Canyon geschaffen. Besuchen Sie diesen besonderen Ort und genießen Sie ihn, ob unterwegs auf der Straße, auf Wanderpfaden oder zu Boot auf dem Snake River. |
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Die geologische Geschichte der Felsen von Hells Canyon begann vor 300 Millionen Jahren mit einem Bogen aus Vulkanen, die aus den Gewässern des Pazifischen Ozeans entstanden. Über Jahrmillionen sanken die Vulkane und Kalkstein auf den Unterwasserplattformen. Zwischen 130 und 17 Millionen Jahren kollidierte die Ozeanplatte mit den Vulkanen und wurde Teil des nordamerikanischen Kontinents. Eine Zeit der vulkanischen Aktivität folgte. Der Snake River begann vor etwa 6 Millionen Jahren den Hells Canyon aus der Hochebene zu schnitzen.
Durch seine Canyon Breite von fast sechzehn Kilometern, bietet die Schlucht nicht so einen spektakulären Anblick, wie der Grand Canyon mit seiner 450 Kilometer langen Schlucht in Arizona. Zudem hat der Snake River, weniger Nebenarme, wodurch das Canyon Gebiet nicht so weit verzweigt ist wie beim Grand Canyon.
Zu den geologischen Besonderheiten des Hells Canyon gehören aber die schönen Basaltformationen an den Felshängen des unteren Snake River.
Der Snake River ist einer der größten Flüsse im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Mit 1.735 Kilometern länge ist es der größte Nebenfluss des Columbia River, der in den Pazifischen Ozean mündet. Seine Quelle beginnt im Yellowstone-Nationalpark und fließt dann in Wyoming nach Süden durch den Grand Teton Nationalpark. Nachdem Snake River Canyon fließt er Richtung Westen und erreicht die Snake River Plain, eine Ebene, die sich über rund 600 km bogenförmig durch das südliche Idaho zieht. Danach geht es durch die raue Hells Canyon Gegend im nordöstlichen Oregon, über die Palouse Hills in die Nähe des Bundesstaat Washington, wo er in den Columbia River fließt.
Er fließt an den Städten Idaho Falls, Pocatello, Twin Falls und Boise vorbei und bildet mehrere Stauseen, wie das American Falls Reservoir. Insgesamt führt sein Weg durch sechs Bundesstaaten der USA, vorbei an vielen amerikanischen Sehenswürdigkeiten.
Die ersten Siedler im Hells Canyon waren der Nez Perce Indianer Stamm. Weitere Stämme, wie die Shoshone-Bannock, Paiute und Cayuse Indianer folgten. Sie konnten hier gut leben, da das Gebiet milde Winter mit vielen Pflanzen und Wildtieren bot. Aus dieser Zeit stammen noch viele Piktogramme und Petroglyphen an den Wänden der Schlucht.
1806 kamen drei Mitglieder der Lewis- und Clark-Expedition in die Hells Canyon-Region, doch sie kehrten um, ohne den tiefen Teile des Canyons zu sehen. Erst 1811 erforschte die Wilson Price Hunt Expedition den Hells Canyon und suchte nach einer Abkürzung zum Columbia River. Doch Hunger und Kälte zwangen sie umzukehren. Die ersten Entdecker nannten diese Region Box Canyon oder Snake River Canyon.
In den 1860er Jahren wurde Gold in den Flussbetten in der Nähe des heutigen Hells Canyon
National Recreation Area entdeckt. Viele Bergleute drangen darauf in den Hells Canyon ein. Doch leider war der Goldbergbau hier nicht sehr rentabel.
In den 1880er Jahren gab es einen kurzlebigen Homesteading-Boom, aber das Wetter war ungeeignet für die Landwirtschaft und die meisten Siedler gaben schnell auf. Nur einige Viehzüchter blieben bis heute in diesem Gebiet.
Nach Fertigstellung der großen Wasserkraft-Dämme auf dem Columbia River in den 1930er Jahre, wurde versucht eine Genehmigung für einen Bau eines Damms in den Hells Canyon zu holen. 1955 erteilte die Kommission eine Lizenz für die Idaho Power Company, um eine Drei-Damm-Komplex in den Canyon zu bauen:
Die drei Dämme erzeugen eine Kapazität von 1.167 Megawatt Elektrizität.
1975 wurde der Hells Canyon unter Schutz als National Recreation Area und Wilderness Area gestellt. Ein großer Teil befindet sich in Oregon (133.170 Acres) und der kleinere Teil in Idaho (83.811 Hektar).
Innerhalb der Schlucht können viele Freizeitaktivitäten wie Angeln, Jetboot Touren, Jagen, Wandern, Reiten, Camping und Rafting durchgeführt werden. Ein Großteil dieser Aktivitäten findet am Snake River in den Hells Canyon statt. Ein wahres Paradies für Angler, denn der Snake River führt zahlreicher Fischarten. Zudem zieht der Hells Canyon zahlreiche Besucher an, die hier alle möglichen Outdoor Aktivitäten durchführen.
In den Hells Canyon werden ganzjährig unterschiedlichen Touren durch das Gebiet angeboten. Wanderwege befinden sich auf verschiedenen Höhen: in Oregon befindet sich der Western Rim / Summit Ridge National Recreation Trail in der oberen Höhe und der Nez Perce - Ne Me Poo - National Historic Trail in der Nähe des Snake River. In Idaho gibt es den Snake River National Recreation Trail entlang des Flusses und den Heaven's Gate National Recreation Trail in den oberen Höhen.
Im Hells Canyon befinden sich viele sehenswerte Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten wie der Hat Point und Buckhorn in Oregon und das Heavens Gate in Idaho. Einige Attraktionen haben wir Ihnen hier zusammengestellt:
Dug Bar
Über die Lower Imnaha Road auf der Oregon-Seite erreicht man diese natürliche Snake River Bar.
Pittsburg Landing
Pittsburg Landing ist eine Region in Idaho County, Idaho, USA. Seine Höhe beträgt 1.150 Fuß (350 m), es wurde nach dem industriellen Erbe von Pittsburgh, Pennsylvania benannt.
Dieses Gebiet befindet sich am Snake River im Hells Canyon und ist über die Deer Creek Road, einer Schotterstraße von White Bird in Idaho aus, erreichbar. Zudem befindet sich hier ein Campingplatz und eine Bootsanlegestelle am Fluss.
Hells Canyon Dam
Hells Canyon-Dam ist ein Schwerkraft Damm auf dem Snake River im Hells Canyon an der Idaho-Oregon Grenze. Der Damm staut den Snake River in das Hells Canyon Reservoir. Seine Aufstiegshöhe liegt bei 512 m (1,680 ft) über dem Meeresspiegel. Der Hells Canyon Complex auf dem Snake River ist der größte private Wasserkraft-Komplex in der Nation. Dieser Dam besteht aus drei Generatoren mit einer Gesamtkapazität von 391 Megawatt (MW).
Oxbow Dam
Oxbow Damm ist ein hydroelektrischer Wasserkraft-Erzeugungsanlage auf dem Snake River an der Idaho-Oregon Grenze, im Hells Canyon. Es ist Teil des Hells Canyon Project, wie auch der Hells Canyon Dam und der Brownlee Dam, die von der Idaho Power Company gebaut und betrieben werden. Das Kraftwerk beinhaltet vier Generator Einheiten mit einer Gesamtkapazität von 190 Megawatt (250.000 PS).
Brownlee Dam
Der Brownlee Staudamm ist ein Wasserkraft Erddamm in den westlichen Vereinigten Staaten, am Snake River an der Idaho-Oregon-Grenze, im Hells Canyon. Er ist Teil des Hells Canyon Project, neben dem Hells Canyon Dam und dem Oxbow Dam, dass von der Idaho Power Company gebaut und betrieben wird. Das Kraftwerk beinhaltet fünf Generatoren mit einer Gesamtkapazität von 585,4 Megawatt.
Hat Point Lookout
Aussichtspunkt mit Blick auf die Oregon-Seite des Canyon Rim.
Buckhorn Lookout
Aussichtspunkt mit Blick auf die Oregon-Seite des Canyon Rim.
Kinney Point
Aussichtspunkt mit Blick auf der Idaho-Seite der Canyon Rim.
Die beste Erholungszeit und Besuchszeit im unteren Teil der Wildnis beginnt meist im Frühjahr und läuft bis Ende November. Besonders im Mai, wenn hier die vielen Wildblumen blühen ist das Wetter ideal zum Wandern.
Auf den höheren Höhen sind viele Wege durch Schnee bis spät in den Sommer unzugänglich und werden Ende Oktober wieder zugeschneit. Deshalb gibt es nur einen kleinen Zeitraum im Jahr um die höheren Höhen zu besuchen.
Keine Straßen kreuzen den Hells Canyon und nur drei Straßen führen zum Snake River zwischen dem Hells Canyon Dam und an der Oregon–Washington State Grenze weiter stromabwärts.
Von der Oxbow Bridge in der Nähe von Copperfield in Oregon führt die Hells Canyon Road der Idaho Seite des Flusses 22 km (35 km) stromabwärts zum Hells Canyon Dam. Die Straße kreuzt den Damm und fährt eine weitere Meile zum Hells Canyon Visitor Center auf der Oregon Seite. Weiter nördlich auf der Idaho-Seite verbindet Deer Creek Road, White Bird in Idaho, mit dem Fluss an der Pittsburg Landing.
Am nördlichen Ende des Canyons liegt die Forest Road 4260, der den Fluss bei Dug Bar von Imnaha in Oregon erreicht. Dieser Teil ist nur etwas für Allradfahrzeuge, da die Strecke sehr uneben ist.
Hells Canyon
Bildnachweise: | |
Headerbild | Wikipedia, Hells Canyon in September 2010, Author: Huber Ch. |
Bild im Text | Wikipedia, View from the top of Ferguson Ridge Ski Area; overlooking the Hells Canyon and Imnaha River country., January 2008, Author: Buckjoe |